Heute geht es um eine Biografie zu Alexander von Humboldt, einen oder vielleicht der bedeutendste deutsche Universalgelehrter und Forschungsreisende, der von 1769 – 1859 gelebt hat. Anders als heute war dies eine Zeit, in der es noch Berge das erste mal zu ersteigen gab und tausende Tierarten nicht entdeckt und bestimmt waren. Das was mich bei ihm so fasziniert hat war seine unbändige Neugier – und zwar bis ins hohe Alter. Er war geradezu besessen davon die Welt kennenzulernen, und zwar nicht aus Erzählungen, sondern durch seine eigenen Augen, Ohren und Hände. Und was ich dann auch noch so spannend fand, war dass er auf der einen Seite wissenschaftliche Grundlagen gelegt hat aber Wissenschaft für ihn nie etwas rein Rationales war.

Das Buch ist extrem unterhaltsam geschrieben und verwebt gekonnt eine klassisch-biografisch-beobachtende Perspektive, die auch kritische Seiten beleuchtet mit Passagen aus den vielen Aufzeichnungen und Schriften die von Humboldt selbst erhalten sind. Mich hat das Buch ermutigt neugierig zu sein. Auf die Natur aber auch auf uns und unseren Mitmenschen. Manchmal braucht es dafür auch echten Mut. Den Mut mich hinterfragen zu lassen selbst, wenn das bedeutet bestimmte Sicherheiten zu verlieren. Aber auch den Mut mein Statement abzugeben, wenn ich weiß, dass dieses nicht auf Beifall stoßen wird und hoffentlich überrascht zu werden, dass das Gegenüber mit Respekt reagiert, ohne das Ringen einander gewaltsam auf seine Seite zu ziehen. Ich denke das wäre auf jeden Fall eine Haltung die Humboldt gefallen hätte.🖤

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