
Mit knapp 900 Seiten ist dieses Buch, auch inhaltlich, kein Leichtgewicht. Aber es lohnt sich – sehr! Als Skandinavien-Fan ist allein schon die Tatsache, dass nicht nur der Autor Norweger ist, sondern auch die Geschichte in seinem Heimatland spielt eine Leseprobe wert gewesen. Und es entfaltet sich sehr schnell ein Sog, aus dem ich nur schwer entrinnen konnte.

Für Menschen die auch gerne dicke, wissenschaftliche Biografien lesen ist dieses Buch vielleicht eher schwierig. Aber für Menschen mit bisher kaum Zugang zu Karl Marx und Charles Darwin, könnte die Lektüre dieses Buches ein toller Einstieg sein. Die Autorin Ilona Jerger beschreibt ein fiktives Treffen von Marx und Darwin in London und lässt beide über wichtige Themen ihrer Werke diskutieren. Das Buch ist durchweg unterhaltsam, ohne zu abwegig und albern zu werden. Empfehlung!

Wow! In „Yoga“ (2022) beschreibt der französische Autor Emmanuel Carrère, wie aus der Idee ein Buch über seine Erfahrungen mit Yoga zu schreiben, eine abenteuerliche und durch Extremerfahrungen geprägte Reise wird. Am Ende steht eben kein Buch über Yoga als Gesundheitspraxis, sondern ein auto-fiktionaler Roman über Sehnsucht, Angst, Liebe, Krankheit und Beziehungen.

Normalerweise reicht solch ein Satz in der Beschreibung eines Buches, um es gar nicht erst aufzuschlagen: „Der große Bestseller über den unwahrscheinlichsten romantischen Helden aller Zeiten.“ Ich kann nicht genau sagen warum, aber ich habe alle drei Teile dieser Buchreihe extrem gerne gelesen und mich sehr gut unterhalten gefühlt.

Diese fast tausend Seiten umfassende Biografie über Mao Tse-tung ist keine leichte Kost. Ich war phasenweise über das Leid geschockt, welches der erste Staatspräsident der Volksrepublik China über sein eigenes Volk gebracht hat. Das Buch folgt dem Leben des 1893 noch in einem kaiserlich-geprägten Land geborenen Mao, bis zu seinem Tod 1976.

Heute ein spezieller Beitrag zu Büchern, die sich um die Frage drehen wie man mit persönlichen, insbesondere auch emotionalen Herausforderungen umzugehen kann. Ich habe hier 4 Bücher zusammengestellt, die ich alle gelesen habe und die in ihrer Perspektive grundverschieden sind. Zugespitzt ein amerikanischer Blick, ein abendländischer Blick, ein fernöstlicher Blick und ein wissenschaftlich-biografischer Blick auf das eigene Erleben.

Svenja Flaßpöhler wagt sich an die Frage: „Wann muss die Gesellschaft sich ändern, weil ihre Strukturen schlicht ungerecht sind – und wann muss das Individuum an sich arbeiten, weil es die Chancen, die es doch eigentlich hätte, nicht nutzt? […] Wo hört das Vorrecht auf, wo fängt die Eigenleistung an?“