„Jenseits von Europa“ von Sophia Bogner und Paul Hertzberg ist ein faszinierendes Buch, das sich auf die Erfolgsgeschichten von Menschen in Afrika konzentriert. Mit einer Mischung aus nahbaren und persönlichen Porträts sowie großen Fragen über die Zukunft des Kontinents, bietet das Buch einen umfassenden Einblick in die Wirtschaft und Kultur Afrikas. 🌍
"Alle, um die es in diesem Buch geht, wollen Geld verdienen. Selbstverständlich. Dafür haben sie gegründet. Sie sind Unternehmer. Sie wollen wachsen, wollen Erfolg. Aber das ist nicht alles. Sie alle sind auf ihre Weise patriotisch. Sie verfolgen eine Mission, die über ihr Produkt hinausgeht. Sie wollen beweisen, dass ihr Kontinent sich verändert, dass sie keine Underdogs sind, dass sie es besser können. Als die eigenen, häufig korrupten, Politiker; als die Konkurrenz von außen, aus dem Westen, aus China; als die vielen NGOs und NPOs […]."
Die Autoren haben ausführlich in Goldminen, Co-Working-Spaces, Fabrikhallen, Fashion-Ateliers, Tanklastern und im Busch recherchiert, um innovative und erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer zu porträtieren. Von jungen Gründern und altem Öl bis hin zu Innovation und Korruption beschäftigt sich das Buch mit verschiedenen Themen. Besonders beeindruckend fand ich die Geschichten darüber, wie man mit Tourismus die Natur rettet und mit einer App gegen Müttersterblichkeit kämpft. 💪🏾
"Denn Lifebank liefert nicht nur aus. Die Firma ist ein digitaler Marktplatz, eine Onlineplattform für Blut. Über die Lifebank-App können Blutbanken ihre Vorräte listen – und Krankenhäuser Blutkonserven bestellen wie eine Pizza bei Lieferando. […] Lifebank soll werden wie ein Amazon der Zukunft für Krankenhäuser: ein System, das alles liefern kann, noch bevor jemand merkt, dass es fehlt."
Das Buch hebt sich durch seinen Fokus auf Erfolgsgeschichten und seine großen Fragen von anderen Büchern über Afrika ab. Es fordert dazu auf, über die Zukunft des Kontinents nachzudenken und die Vorurteile und Stereotypen, die oft mit ihm assoziiert werden, zu hinterfragen. 👀
"Wenn ein Multi einen Fehler macht, gilt das als Ausnahme«, sagt er. »Wenn einem Afrikaner das Gleiche passiert, ist das typisch.« Afrikanischen Unternehmern geht es wie Frauen überall auf der Welt – sie müssen dreimal so gut sein für die gleiche Anerkennung."
Für Leser, die sich für die Wirtschaft und Kultur Afrikas interessieren, ist „Jenseits von Europa“ eine wärmste Empfehlung. Es ist eine fesselnde und lehrreiche Lektüre, die man nicht verpassen sollte.