✊ Sozialismus, Kommunismus, Leninismus, Trotzkismus, Stalinismus… Wen es wie mich juckt hier ein wenig klarer zu sehen, dem kann ich dieses Buch wärmsten empfehlen. Erwartungsgemäß eher ein dicker Schinken – aber durchaus leicht und gut zu lesen inklusive Bildteilen.🖼️ Positiv in dem Zusammenhang auch der “Scope”, also dass der Autor es gut geschafft hat, sich nicht in Nebengeschichten oder den vielen anderen Personen und ihren Biografien zu verlieren, denen man entlang Lenins Leben begegnet.

"Der britische Journalist Arthur Ransome begann seinen Bericht vom 3./16. März für die Daily News mit folgenden Worten: «Damit keine Missverständnisse aufkommen … Dies war keine geplante Revolution. Es wird unmöglich sein, zum Gedenken an den Organisator eine Statue zu errichten, es sei denn, man würde einen einfachen russischen Bauernsoldaten darstellen.»"

Eindrücklich war für mich, wie am Ende doch auch persönlich motiviert Lenin war. Wichtiger Auslöser für seinen “revolutionären Weg”, war der Verlust, erst seines Vaters und noch wichtiger später seines Bruders. Es wird deutlich, dass Lenin zumindest zu Beginn die Macht nicht für persönlichen Luxus oder Gewaltsucht anstrebte. Die Lektüre verdeutlicht, wie viel menschlicher Zufall in geschichtlichen Ereignissen eine Rolle spielt und wie kleine Details über den Verlauf der Geschichte entscheiden können. 🎲

"Lenin: ‹Um die Macht zu erringen, müssen alle Mittel genutzt werden.› Angelica Balabanova: ‹Wie denn … selbst unehrenhafte Mittel?› Lenin: ‹Alles, was im Interesse der proletarischen Sache getan wird, ist ehrenhaft.›"

💡Hängen geblieben ist bei mir persönlich auch die von Lenin kurz vor seinem Tod formulierte Einschätzung von dem von ihm eingesetzten Generalsekretär Stalin. Das Postskriptum in Lenins Testament verdeutlichte seine Bedenken bezüglich Stalins Rauheit und schlug vor, jemand anderen in der Position des Generalsekretärs einzusetzen.

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